Rottal-Terme® Bad Birnbach
Anfang der 1970er Jahre suchten Kommunalpolitiker nach neuen Perspektiven für die Gemeinde Birnbach, die sich unweit der österreichischen Grenze befindet. Aktivitäten zur Ankurbelung des Gastgewerbes hatte 1971 die Gründung des Fremdenverkehrsvereins Birnbach zur Folge. Angesichts der Tatsache, dass zwischen den Jahren 1935 und 1939 in Birnbach nach Öl gebohrt, aber Thermalwasser gefunden wurde, brachte schließlich die Möglichkeit einer Bäderentwicklung auf den Plan. Am 21. September 1973 stieß der Bohrer in 1618 m Tiefe auf die Chrysantiquelle. Experten stuften den unterirdischen Brunnen als fluoridhaltige Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Therme ein. Der Bau des 1. Thermalbades war bald beschlossene Sache, sodass die Grundsteinlegung schon am 26.07.1974 stattfinden konnte. 1979 erhielt Birnbach die staatliche Anerkennung als Erholungsort und die Rottal-Terme® durfte sich Heilquellen-Kurbetrieb nennen. Im Jahre 1980 kam eine zweite Quelle hinzu, diesmal in 1200 m Tiefe. Das Wasser für die Rottal-Terme® sprudelt nun auch aus der Konradsquelle. Badebetrieb und Fremdenverkehr weiteten sich in den Folgejahren kontinuierlich aus. Im Jahre 2011 gab es nahezu 755.000 Gästeübernachtungen. Seit 1987 trägt der Ort offiziell den Namen Markt Bad Birnbach.
Das ländliche Bad
Von Anfang an erfolgte in Bad Birnbach der Ausbau vom Dorf in einen Kurort nach einem eigens für die örtlichen Belange geschmiedeten Konzept. Trotz Kurzentrum sollte die dörfliche Idylle nicht untergehen. Die Verschmelzung aus Altbewährtem und Neuem ist tatsächlich gelungen. Für Einheimische und Gäste blieb der typisch ländliche Charakter erhalten. In unmittelbarer Nähe des Badeparadieses befindet sich ein Bauernhof, und grüne Weiden bestimmen das Landschaftsbild um die Rottal-Terme® und Bad Birnbach. Wegen des ausgeglichenen, regen- und föhnarmen Klimas, und weil es dank der rücksichtsvollen Planung keine Hochhäuser und Betonbauten gibt, wird die Gegend bisweilen als „bayerische Toskana“ bezeichnet.
Das Heilwasser
Beide Brunnen haben eine Auslauftemperatur von bis zu 70°C. Aufgrund der hohen Temperatur des Heilwassers, gehören die Quellen zu den wärmsten Thermal-Mineralquellen Mitteleuropas. Das Wasser der Chrysantiquelle verfügt über die Bestandteile Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium, Magnesium, Calcium, Strontium, Mangan, Eisen, Fluorid, Chlorid, Bromid, Jodid, Sulfat, Nitrit, Nitrat, Hydrogenphosphat, Hydrogensulfid, Hydrogencarbonat sowie die undissoziierten Stoffe Kieselsäure, Borsäure und die gelösten gasförmigen Stoffe Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff.
Die Heilanzeigen
Heilwirkungen des Wassers basieren in erster Linie auf Wärme und gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Die Wärme trägt unter anderem dazu bei, dass sich Muskeln und Gelenke entspannen. Durch den Auftrieb des Wassers sind Bewegungen mit keiner Belastung der Gelenke verbunden. Bewegungsabläufe lassen sich mit geringer Muskelkraft einüben, ein Vorteil vor allem für die Gelenkmobilität. Unter Einbezug des Strömungswiderstandes findet ein differenziertes Muskeltraining statt. Nicht zuletzt dienen Übungen im Wasser der Unterstützung des Gleichgewichts und der Stabilität. Der hydrostatische Druck wirkt zudem wie ein mechanischer Reiz mit positivem Effekt auf Atmung und Herz-Kreislauf-System.
Das Heilwasser wird speziell bei folgenden Beschwerden empfohlen:
- Gelenkerkrankungen
- rheumatische Erkrankungen
- Wirbelsäulenerkrankungen (z. B. Bandscheibenschäden und Osteoporose)
- Weichteilrheumatismus
- Verletzungsfolgen, den Bewegungsapparat betreffend
Gegenanzeigen: Herzinsuffizienz, schwerer Bluthochdruck, Herzbeklemmung, extreme Schilddrüsenüberfunktion, infektiöse Erkrankungen, starke Venenentzündungen, ernsthafte Leber- und Nierenerkrankungen sowie ansteckende Hauterkrankungen.
Die Therme
Um den ländlichen Charme auch innerhalb der Therme zu bewahren, wurde um die heiße Thermalquelle eine Bäderanlage in der Art eines original Rottaler Vierseits-Bauernhofs errichtet. Das gesamte Areal der Rottal-Terme® Bad Birnbach nimmt 30.000 m² Betriebsfläche ein. Erholungssuchende können vom Ruheraum aus auf das malerisch-friedliche Umland blicken. Dreißig Becken mit Temperaturen von 28°C bis 40°C ergeben insgesamt 2.600 m² Heilwasserfläche.
Das Therapiebad
Eine riesige, achteckige Kuppel aus Glas bildet das Dach über dem Zentrum des Bereichs, der vordergründig Therapiezwecken dient. Das 85 m² große Rundbecken in der Mitte des Erdgeschosses hält 36°C warmes Thermalwasser bereit. Die ringsherum angeordneten Gruppen- und Einzeltherapiebecken sind mit einer Temperatur von 32°C etwas kühler. Vom Luftsprudelbecken (33°C, 40 m²) mit Massageliegen führt ein Kanal nach draußen ins Ausschwimmbecken (33°C, 85 m²) mit Schwanenhälsen, Massagedüsen, Bodensprudler und Unterwasserbeleuchtung. Im Freien befinden sich außerdem das 25 m lange Schwimmerbecken (26-28°C, 250 m²), das kreisförmige Entspannungsbecken (35°C, 133 m²) mit Grotte, Wasserfall, Geysir, Bodensprudler und Wasserliegen, ein kleineres rundes Heißwasser-Entspannungsbecken (40°C, 12,5 m²) und das Kneippbecken (27,5 m²) mit jeweils einer heißen (40°C) und kalten (17°C) Zone zum Eintauchen. Die dazugehörige Liegewiese umfasst 2.200 m². Im Erdgeschoss des Therapiebades sind Ärztezimmer, Umkleidekabinen, Duschen, WCs, ein Dampfbad mit Kaltwasserbrunnen, illuminierte Fußreflexzonenparcours und diverse weitere Räume untergebracht. Treppe und Lift führen zur Tiefgarage und zum Bademantelgang. Das Obergeschoss gewährt Platz für Physiotherapie, Inhalation, Wannenbäder, Massage, Unterwassermassage, Naturfango, Kosmetik, Panorama Ruhedeck (mit Blick auf die Außenbecken), Ruheterrasse, mehrere Ruheräume, Solarien und das Dachgartencafé.
Das Vitarium®
Das neue Vitarium® öffnete am 1. August 2009 seine Pforten. Der Gesamtkomplex teilt sich auf in Thermenwelt und Saunawelt und einer jeweils dazugehörigen Außenanlage (Garten der Sinne und Paradiesgarten). Je nach Art des Beckens gehören Massagedüsen, Massageliegen, Schwanenhälse, Schwallduschen und andere Attraktionen zur Ausstattung. Bei Dunkelheit verwandelt sich das Vitarium® in einen Ort voller Lichter und Farben.
Die Thermenwelt im Vitarium®
Becken / Bäder / Saunen |
Temperatur |
Größe in m² |
Grotte der Sinne mit Kneipptretbecken, Fußreflexzonen-Wandelgang, Dampfbad und faszinierenden Lichteffekten |
48°C |
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Chrysantibadhalle: in der Mitte ein großes Becken (85 m²) und in jeder Ecke kleine Becken (13 m²), jeweils mit Nymphenfigur dekoriert |
36°C, |
85 / 13 |
Ausschwimmhalle mit Durchschwimmkanal |
33°C |
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Thermenbach: 105 m Länge, unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten, stimmungsvolle Nachtbeleuchtung, Musikpavillon mit Licht, Farbe und Unterwassermusik |
33°C |
340 |
Regensauna mit Blitz und Donner, während der Dampfphase 42-44°C |
35°C |
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Textilsauna |
85°C |
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Salzwasser-Lagune mit 12% Sole angereichert für schwereloses Schweben im Wasser, mit Audio- und Videoanimation |
35°C |
28 |
SPA/Wellness mit Ruheraum: verwöhnen lassen und danach eine Pause einlegen |
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Gradierwerk: salzhaltiges Wasser tropft über Weißdornreisig, wohltuend für die Atemwege |
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Kaskadebecken (außen) mit Massagepilz |
36°C |
85 |
Sommerbecken (außen) |
24-28°C |
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Kneipptretbecken (außen) mit steinigem Boden |
14-16°C |
12 |
Bewegungsbecken (außen) |
34°C |
225 |
Das Obergeschoss enthält den Aktivgarten und großzügig angelegte Ruheräume mit einem Labyrinth aus lebenden Pflanzen und Hecken, alles unter einer großen Glaskonstruktion, die niederschlagsfreies Wetter mit angenehmen Temperaturen garantiert. Und wenn es Nacht wird, funkeln durch das Glasdach die Sterne. Die Glasfront ermöglicht den Blick auf die Grünanlage im Freien und den Kurpark.
Die Saunawelt im Vitarium®
<td>Dampfpyramide: 90% Luftfeuchte und Thermensee (32°C), 150 m² Wasserfläche mit Massagedüsen, Bodensprudler und Schwallbrausen
Becken / Saunen / Ruheräume |
Temperatur |
Größe in m² |
Kräutersauna: die Frische der Natur riechen, Ausstattung mit edlem Akazienholz |
60-65°C |
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Kristallsauna: Aufgüsse mit naturreinen Ölen |
95°C |
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Sanarium / Trockensauna |
55-60°C / 80°C |
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Fußtauchbecken: Wechsel von Warm und Kalt, fördert die Beindurchblutung |
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Eisbrunnen, Tauchbecken und Kübelduschen |
16-18°C |
12 |
48°C |
150 |
Prießnitzbad: Einmal stündlich erhöhen Dampfschübe Luftfeuchte und Temperatur. Der darauf folgende, erfrischende Kältereiz erfolgt zunächst mit kühlem Wasser und danach mit herabrieselnden Eisplättchen. |
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Whirlpool |
38°C |
8 |
Physiotherm-Infrarot-Stube: Infrarot-Tiefenbestrahlung dringt in die Muskulatur ein und lockert Verspannungen. |
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Salzsteingrotte mit echten Salzsteinen aus dem Himalaja und eindrucksvoller Beleuchtung |
55°C |
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Kaminzimmer |
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50 |
Ruheraum Meditation mit Schaukelstühlen ausgestattet |
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65 |
Ruheraum Silentium: warme Wasserbetten zum Entspannen und Träumen |
33°C |
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Ruheraum Saletti |
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100 |
Lehmsauna im Paradiesgarten: gesunde Duftaufgüsse mit reinen Naturölen |
85°C |
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Entspannungsbecken (außen) mit Massagedüsen |
34°C |
100 |
Badehalle mit Verbindung zum Ausschwimmbecken |
36°C |
70 |
Der Aktivgarten der Rottal-Terme®
Im OG der Thermenwelt laden hochmoderne Fitnessgeräte zur körperlichen Betätigung ein. Wer möchte, kann die kostenlose Einweisung von qualifizierten Therapeuten in Anspruch nehmen, um Handhabung und Funktionsweise der Geräte näher kennenzulernen.
Die Eintrittskarte zur Thermenwelt berechtigt zur kostenlosen Benutzung des Aktivgartens.
Die Gastronomie in der Rottal-Terme®
Das Restaurant „Albrecht`s“ mit Panoramablick verwöhnt die Gäste mit Gerichten aus der Vitalküche und mit Schmankerln aus der bayerischen Region. Die Zutaten stammen größtenteils von regionalen Erzeugern. Zum Surfen im Word Wide Web steht das kostenlose Internetcafé zur Verfügung.
Im Bistro gibt es gesunde und leckere Snacks sowie erfrischende Getränke. Von hier aus fällt der Blick auf den Thermensee.
Das Café versorgt hungrige Gäste mit Würstchen, Sandwiches, Salaten und anderen Leckereien.
Die Birnbacher Therapie zur Prävention
Präventive Maßnahmen haben in der Rottal-Terme® Bad Birnbach ihren festen Platz. Sie dienen der Verhütung von Krankheiten, die mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeiten eintreten, wird nichts dagegen getan. Die Birnbacher Therapie befasst sich präventiv mit Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen und Burnout. Die vorbeugenden Maßnahmen setzen sich zusammen aus ärztlicher Eingangs- und Abschlussuntersuchung, Wassergymnastik, Thermalbad und Sauna, Massage und Fango, Physiotherapie, Entspannungsübungen, Bewegung in der Gruppe, Gesundheitsinformationen und gegebenenfalls einem Einzelgespräch. Die Betreuung übernehmen Gesundheitslotsen, die beratend und helfend zur Seite stehen.