Schon immer war Wasser ein Symbol für Lebenskraft und Regeneration. Leonardi da Vinci sprach sogar vom „Blut des Planeten“. Der Kurort Bad Füssing hat vom Urstoff allen Lebens reichlich zu bieten. Die niederbayerische Gemeinde, die seit 10.12.1969 den Titel „Bad“ trägt, verfügt über drei sprudelnde Brunnen mit wohltuender Heilkraft: die Ursprungsquelle Therme 1, die Europa Therme und die Johannesbad Thermenwelt . Aus mehr aus 1000 m Tiefe wird 56°C heißes Thermalwasser in die Höhe befördert. Aufgrund der besonderen Zusammensetzung, die zur gesundheitlichen Unterstützung beiträgt, findet das Bad Füssinger Heilwasser die Anerkennung führender Wissenschaftler. Was einst mit improvisierten Badehäusern begann, hat sich im Laufe von 70 Jahren zu Europas größtem Kurort entwickelt.
Für welche Beschwerden wird das Thermalwasser empfohlen?
Die Substanzen, die im Wasser der Therme 1 stecken, wirken erquickend auf Körper, Geist und Seele. Die ausgeprägte Heilwirkung des Bad Füssing Wassers liegt am Sulfid-Schwefel, einer speziellen Narium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Mineralien-Mischung begründet. Der menschliche Organismus benötigt Schwefel insbesondere als Bestandteil von Bindegewebe, Haaren, Nägeln, Knorpeln, Gelenken, Gelenkschmiere und der Innenschicht von Gelenkkapseln. Fehlt das essentielle Element menschlicher Zellen, kann es zu Steifheit der Gelenke kommen. Der Stoffwechsel und die Hormondrüsen sind gleichfalls auf Schwefel angewiesen. Die wertvollen Inhaltsstoffe schwefelhaltigen Wassers dringen über Haut und Schleimhäute in den menschlichen Körper ein. Deshalb kann das Eintauchen in Bad Füssing Wasser zur Linderung und Genesung von Krankheiten beitragen.
Hier die hauptsächlichen Indikationsbereiche, die für das Bad Füssing Thermalmineralwasser zutreffen:
- Rheumatische Erkrankungen (u. a. chronische Gelenkerkrankungen und Abnutzungserscheinungen)
- Herz-, Kreislauf- und Durchblutungsstörungen
- Stoffwechselkrankheiten inklusive Gicht
- Nachbehandlung nach Knochenbrüchen, Gelenk- und Muskelverletzungen und nach Operationen an der Wirbelsäule und an Gelenken
- Bei Lähmungen und nach Schlaganfällen
- Wirbelsäulen- und Bandscheibenleiden
- Regeneration (Anregung des Stoffwechsels, zur Entschlackung, gegen Stress und Erschöpfung)
- Frauenkrankheiten (z. B. Unterleibsbeschwerden)
- Durchblutungsstörungen
Der Gesamtkomplex der Therme 1
Thermenhof West
Becken |
Wassertemperatur |
Wassertiefe |
Rundbecken mit Springbrunnen (Schwammerl), Sprudelpools, Schwanenhalsduschen und Massagestraße. Die Unterwasserdruckstrahlmassage dient der Lockerung unterschiedlicher Muskelgruppen. |
37°C |
0,5 – 1,35 m |
Schwimmerbecken: Das Schwimmen (Rückenschwimmen entspannt Muskeln und Wirbelsäule) erfolgt in Uhrzeigerichtung (12 x 20 m). |
30°C |
1,35 m |
Medizinisches Atriumbecken: Dieses Becken wird über Randdüsen mit Thermalwasser gespeist. Dass es sich um schwefelhaltiges Wasser handelt, verdeutlicht der Geruch. |
38°C |
1,35 m |
Schwefel-Gas-Bad im lichterhellten Haus der Quelle. Jeweils zur vollen und halben Stunde strömen aus Bodendüsen 15 Minuten lang Luftblasen zur Massage verspannter Muskulatur. |
34°C |
|
Therapie-Becken zur Ausübung von verordneten Physiotherapiemaßnahmen. |
34°C |
1,35 m |
Bewegungsbecken für Gymnastikübungen, die Muskel und Gelenke trainieren. |
34°C |
|
Thermenhof Mitte
Becken |
Wassertemperatur |
Wassertiefe |
Hexagon Hallenbad zur Bewegung in bewegtem Wasser mit Liegen am Beckenrand. Die Strömung, die zur Muskelstärkung genutzt werden kann, wird von Düsen erzeugt. |
36°C |
|
Kaltwassertauchbecken mit Wasserfall, um für angenehme Abkühlung zu sorgen. |
18°C |
|
Trapezbecken: Immer zur vollen Stunde wird „Wassergymnastik für Jedermann“ im mit Schwanenhälsen und Massagedüsen ausgestatteten Becken angeboten. |
34°C |
1,35 m |
Ruhe- und Liegebecken: Sprudelliegen dienen der Entspannung. Für Ambiente sorgt eine blaue Blume, aus der das Thermalwasser hervorquellt. |
37°C |
|
Grottenbad: Wasserfälle ergießen sich im 4-Minuten-Rythmus sanft über die Rückenmuskulatur. |
37°C |
1,35 m |
Champagnerbecken: Hier sprudelt das Thermalwasser tatsächlich wie französischer Schaumwein. |
37°C |
|
Heißwasserpool: Das Verweilen (max. 10 Minuten) in heißem Wasser führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, was sich als gutes Herz-Kreislauf-Training erweist. |
|
|
Zudem verfügt der Thermenhof Mitte eine große Liegewiese, die teilweise mit Glas überdacht ist. Reichlich Schattenplätze sind ebenfalls vorhanden.
Atrium-Dampfbad
Das Soledampfbad „Silentium“, das an eine Salzgrotte erinnert, wirkt sich wohltuend auf die Atemwege aus. Der Dampf mit 5% Solelösung entweicht aus Felsimitationen.
Im Dampfbad „Mysterium“ sorgen eindrucksvolle Effekte für eine geheimnisvolle Stimmung.
Kneipp- und Thermalwasserduschen runden das Angebot im Atrium-Dampfbad ab.
Wellness im Sinnenreich
Das Sinnenreich – der neue Wellnessbereich der Therme 1 – kommt Körper und Seele gleichermaßen zugute. In einfühlsamer Atmosphäre, umgeben von harmonischen Duftkombinationen, können die Besucher relaxen und neue Energie tanken. Vulkangesteinspulver mit Thermalwasser gemischt, ergibt einen Brei, der sich hervorragend für Fangoanwendungen eignet. Schmerzen werden gelindert und das Bindegewebe besser durchblutet. Das Verwöhn-Programm umfasst zudem Meersalzpeeling sowie klassische, medizinische und Wellnessmassagen, wie Aromaöl-, Honig-, Unterwasser- und Shiatsu-Zen-Massage.
Saunahof / Saunalandschaft
- Kartoffelkeller mit 60°C Raumtemperatur und 70% Luftfeuchte.
- Wohnhaus: Jagasauna (90°C), Römisches Dampfbad (45°C), Meditationsraum, Ruheraum und Ruhebalkon.
- Stall: Rottaler-Hexen-Sauna (80°C), Salzkammerl (40°C), Heubodensauna (40°C) und Kräutersauna mit Sudkessel (65°C).
- Troadkasten: Zirbelsauna (60°C) und Kaminzimmer.
- Hofgarten: Thermal-Erlebnisbecken, Thermalwasserbrunnen, Abkühlbecken mit Wasserfall und Liegewiese, umrahmt von wunderschönen Bauernhäusern, die Behaglichkeit und Geborgenheit ausstrahlen.
Therme 1 in Zahlen
- Gesamtfläche: ca. 15.000 m²
- Thermalbecken: 12 (4 Innen- und 8 Außenbecken)
- Gesamtwasserfläche: 2.500 m²
- Wassertemperaturen: 30°C bis 42°C
- Liegenanzahl: 2.500
- Saunahof: 7 verschiedene Saunen und ein Römisches Dampfbad
Kulinarischer Genuss
Im Thermenhof West befindet sich das gastfreundlich eingerichtete Thermenrestaurant, das den Besuchern sowohl pikante Gerichte als auch Kaffee mit Kuchen, Torte oder Feingebäck und erfrischende Eisspezialitäten anbietet. Von der Terrasse aus fällt der Blick direkt auf das muntere Treiben im Rundbecken. Alternativ können hungrige Gästen im Saunahof das zünftige Wirtshaus besuchen und dort typisch bayerische Schmankerl genießen.
Mit der Therme 1 fing in Bad Füssing alles an
Noch vor dem zweiten Weltkrieg gingen in der Nähe des Weilers Füssing, der damals zur Gemeinde Safferstetten gehörte, Reichsbodenforschungsarbeiten vonstatten. Zu jener Zeit liefen bereits Vorkehrungen für einen militärischen Konflikt und man stellte Erkundigungen zur Beschaffung von Treibstoff für die Panzer an. Auf der Suche nach Erdöl vollzogen Ingenieure aus München Probebohrungen. Es kamen aber weder Öl noch Gas zum Vorschein, stattdessen fiel auf den 8. Februar 1938 die Geburtsstunde von Therme 1, als der Bohrer der Bayerischen Mineralölgesellschaft auf eine unterirdische Quelle stieß, die etwa 60°C heißes, schwefelhaltiges Wasser freigab. Der 30 m hohe Strahl, der aus dem Boden schoss, löste bei der Bohrmannschaft keine Begeisterung aus. Unverrichteter Dinge zogen die Männer wieder ab. Für Kurzwecke kam die aufgespürte Thermalquelle zum damaligen Zeitpunkt nicht in Betracht, waren doch gerade erst die nordböhmischen Kurorte und Sommerfrischen ins Reich zurückgeholt worden.
Das Bohrloch geriet in Vergessenheit, bis sich nach den Kriegswirren ein Bauer wieder daran erinnerte. Angesichts seiner stark verschmutzten Ackergeräte, fiel ihm das Wasser aus der Tiefe ein. Er nahm den Deckel vom Bohrverschluss und in kurzer Zeit bildete sich ein Tümpel, dessen Wasser in der Folgezeit nicht nur zur Reinigung von landwirtschaftlichen Gerätschaften zum Einsatz kam. Der kleine Teich eignete sich auch hervorragend zum Baden. Der Aufenthalt im erfrischenden Nass erwies sich als überaus angenehm und vitalisierend. Die in der Region stationierte US-Armee zeigte bald großes Interesse, deshalb wurde ein Behelfsbadebetrieb eingerichtet. Provisorische Badewannen setzten sich aus Kanalisationsrohren und Beton zusammen. In Kennerkreisen war mittlerweile vom „Füssinger Gold“ die Rede. Die staatliche Anerkennung als Heilquelle für Therme 1 kam schließlich im Jahre 1950 zustande.
Als erste Heilerfolge nach außen drangen, wurde das Balneologische Institut an der Universität München auf das Bad Füssinger Thermalwasser aufmerksam. Zu den Aufgaben dieser Organisation zählt u. a. die Erforschung von natürlichen Heilschätzen des Bodens und des Klimas in Bayern, damit sie den Menschen zugute kommen. Das im November 1953 herausgegebene Gutachten fiel ausgesprochen positiv aus. Die Wissenschaftler bescheinigten der ersten Thermalquelle in Bad Füssing die Qualifikation zur Behandlung von Arthrosen, bestimmten Hauterkrankungen, Lähmungen sowie Muskel- und Gelenkrheuma. Die beispiellose Entwicklung vom Weiler mit sechs landwirtschaftlichen Anwesen zum bekannten Kurort ließ nun nicht mehr lange auf sich warten. Heute noch existiert eine Ausstellung von Sammlerstücken aus der Gründerzeit.
Weitere Entwicklung
Die Aushändigung der Quellrechte der Bayerischen Mineral-Industrie AG (BMI) an die Thermalbad Füssing GmbH erfolgte 1955. Im gleichen Jahr zog der erste Badearzt in die Gemeinde. Noch fehlte ein breitgefächertes Angebot an Einrichtungen, die einen typischen Kurort ausmachen. Weil die Gemeinde Safferstetten (heute Ortsteil von Bad Füssing) mit 600 Einwohnern und einem eher bescheidenen Haushaltsbudget nicht zur Finanzierung der nötigen Bauten in der Lage war, sprang der Freistaat Bayern ein. 1957 erhielt Therme 1 ein schmuckes Rundbecken mit einem Springbrunnen in der Mitte. Der als „Schwammerl“ bekannten Wasserfontäne wurde ein gebührender Platz im Bad Füssinger Gemeindewappen zuteil. Das Rundbecken fungiert immer noch als zentrales Element der Therme 1 im Thermenhof West, allerdings in modernisierter Ausführung. In den 90er Jahren fand ohnedies eine grundlegende Renovierung der Ursprungstherme von Bad Füssing statt.
Prüfsiegel: Der TÜV Süd bescheinigte Therme 1 mit Saunahof das ISO 9001 Zertifikat für Qualitätsmanagement.